to engage the mutual understanding Part 4


Heute: Countrymusik

Ich mag jetzt Country. Das ist nicht nur das erste Anzeichen, dass ich als waschechter Republikaner zurückkomme, sondern auch ein wichtiges Mosaiksteinchen – ein so genannter Mosaikbrocken – in meiner mutual understanding mission. Ich mag Countrymusik, weil ich sie jetzt verstehe. Seit gestern Abend, um genau zu sein.
Folgende Szene:

INT. Seattles Bar, NIGHT

Eine dunkle, mit Holz verkleidete Bar, keine all-american Sportsbar, denn unter Tags ist die Bar ein Coffeeshop. Auf einer Erhebung im Erker werkt ein langhaariger Mann, um ihn stehen ein halb aufgebauter Mikrofonständer, eine Gitarre, Kabel. Noch ist nicht klar, ob er gerade auf- oder abbaut. Die Fensterfront hinter ihm blickt direkt auf eine Hauswand aus Ziegel. Es wirkt, als sei sie da hingestellt worden, damit die Bühnenbildner kein Panorama malen müssen. Hinter der Bar steht ein dicker End 20er. An der Bar sitzen zwei Punks (m,w), die überhaupt nicht ins Bild passen und offenbar die stadtbekannten Punks des Orts sind. In einer Ecke sitzt ein junger Mann mit Laptop. Im Hintergrund Countrymusik. YUSSI und MARIE-CHARLOTTE, die Canadierin, betreten die Bar. Sie sind offensichtlich zum ersten Mal hier. Stehen an der Bar, studieren die Karte.

YUSSI
(zum dicken Barmann)
Let me try a Great Lakes Pint, please.
(zu MARIE)
Wanna sit at the bar?

MARIE
(nickt)

Sie setzen sich. Bekommen ihre Bestellugen.

MARIE
So I talked to my Prof and ther is no Greyhoundstation in Wooster. In fact: To go to Cleveland, you need 5 Hours.

YUSSI
I checked the car rental: To get there, we’ll need to borrow a car.

Betretenes Schweigen. Der langhaarige Gitarrist baut den Mikrophonständer fertig zusammen. Eine Barfrau kommt aus der Küche. MARIE und YUSSI sind erstaunt – offensichtlich erkennen sie sie wieder.

MARIE
Didn’t she serve us …

YUSSI
Desert yesterday afternoon? Yes she did.

BARFRAU nimmt YUSSIs ausgetrunkenes Glas weg. Der Gitarrist beginnt, melancholische Countrymusik zu spielen.

MARIE
You have two jobs?

BARFRAU
(mit einem Südstaatendialekt)
Yes, I have to keep myself busy in this boring town.

MARIE
Don’t say that, we just came here.

BARFRAU
Oh, you just moved here?

MARIE
(schüttelt den Kopf)
The College of Wooster has Teaching Assistents in five languages. I’m the French Assistent and Carl’s the German Assistent.

BARFRAU
Oh, I can remember. I went there for some time, but…

Sie wischt das Thema mit der Hand weg.

BARFRAU
(bedrückter)
It wasn’t for me.

MARIE und YUSSI sehen schweigend dem langhaarigen Sänger zu. Er singt von Liebe und vom Leben on the Road. Es sagt: „Fantastic. Man, I love Scotch“, nachdem er von seinem Glas genippt hat. Er sagt: „Thanks for listening. Hookers and Smokes don’t buy themselfes.“ Ein dicker Mann mit Oberarmen, so dick wie YUSSIs Oberschenkel stellt sich zwischen Marie und Yussi.

DICKER MANN
Listening to the band. Three Dollars each.

YUSSI und MARIE zahlen der Mann baut sich vor der nächsten Gruppe auf. Countrymusik. Fade to black.

4 Kommentare zu “to engage the mutual understanding Part 4

  1. Jakob

    Ich mag das. Ich mag das sehr. Ich könnte fast froh werden, dass du weg bist und solche Dinge erlebst und schreibst. Fast, selbstverstädlich.

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  2. Sylvia

    sehr melancholisch

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  3. georg

    ein wunderschönes blog das da im entstehen ist…. und dass du mich – politisch – jemals rechts überholen würdest hätte ich auch nicht geahnt.

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  4. daresa

    ja ich bin begeistert, dass du auch noch auf den RECHTEN weg gefunden hast, schatz…..country is a waunsinn!!! (long lives johnny cash und auch die peinlichen countrymusiker dürfen leben)

    aber das mit dem leiberl hab ich nicht kapiert……die indianer ÄÄÄHM native blablas bekämpfen den weissen terror seit 1492? oda wos?

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