Oh Canada, Our native home and land

Ich war ja fast versucht zu glauben, Kanada sei normal. Tatsächlich begrüßen mich Kilometerangaben auf der Autobahn. Diesen Gedanken hab ich aber schnell wieder revidiert, als ich bemerkt hab, dass ich auf dem Queen Elisabeth Highway unterwegs bin. Metrisches System gegen konstitutionelle Monarchie – das nenn ich Brutalität.
In Toronto angekommen fällt vor allem eines auf: Es ist in den 80ern stecken geblieben. Skater und Rollerblader überall, Friedliches Zusammenleben in einer MultiKulturellen Geselschaft (1) und im Royal Ontario Museum ist gerade eine brandneue Austellung eröffnet worden: Dinosaurier.
In Toronto gibt es genug für drei Tage zu sehen: Der CN Tower, ein überdimensionaler und -teuerter Donauturm, die Hockey Hall of Fame, die leider nicht mehr ist, als eine Ansammlung von Jerseys, Sticks und Pucks (2), das ROM mit Dinos und Darwin, das sonst dem Naturhistorischen Museum nichts nachsteht und dann gibts noch PATH. Die größte (Untergrund)Einkaufshalle der Welt. Unter jedem Hochhaus im gesamten Financialdistrict gibt es eine Halle mit Geschäften und/oder riesigen Lunch-Hallen, die miteinander verbunden sind. Wenn es also regnet kann man sich Kilometer der Stadt unterirdisch und überdacht zurücklegen (wenn man sich auskennt. Ich hab mich nicht getraut, weil ich mich sicher verlaufen hätte).
Sehenswert ist außerdem noch die Uni, die auch verrät, dass Canada britisch ist. Die BritInnen nennen ihre Studiheime nämlich College und auch wenn Carina mit das schon duzende Male erklärt hat, versteh ich noch immer nicht genau, was das britische College Konzept ist.

Was sonst noch über Kanada zu sagen ist: Zwar gibt es eine Separatistenbewegung in Quebec, aber anders als jede andere Seperatistenbewegung weltweit haben die nichtmal eine gscheite Terrororganisation. Marie, meine frankokanadische Kollegin besteht darauf, dass es eine gibt, die aber nicht besonders aktiv ist. Good for you, wie der Amerikaner sagt.

Übrigens ist dies mein 100ster Blogeintrag!

(1) Das tut den 80ern vielleicht ein bisschen unrecht
(2) Böse Zungen mögen behaupten, dass Hockey nicht mehr zu bieten hat. Dem kann ich nur erwiedern….äh….