10 Thesen für eine bessere Uni – These 2: Feedbackkultur einführen

Mein Studium ist abgeschlossen. Endlich ist die Zeit, Überlegungen und Argumente aufzuschreiben. Die 10 Thesen sind nichts Revolutionäres, nichts Teures und vor allem nichts Unmögliches. Sie würden meiner Ansicht nach die Uni – die Lehre an der Uni – besser machen ohne viel Aufwand oder Geld zu kosten.

These 2: Feedbackkultur einführen

Eigentlich ein No-Brainer, gleichzeitig aber ein durchaus schwieriges Unterfangen. In der Schulpolitik ist es noch relativ leicht, transparentere Benotung zu gewährleisten: Anonymisierung von Schularbeiten; Benotung der anonymisierten Schularbeiten von fremden LehrerInnen, etc. Auf der Uni ist das nicht mehr so leicht möglich. Dennoch gibt es ein paar Grundregeln, die leicht implementiert werden können: Seminararbeiten dürfen nicht einfach so benotet werden. Es muss eine Überarbeitungsphase geben. In meiner Unikarriere habe ich ein einziges Mal eine Seminararbeit mit Anmerkungen zurück bekommen. Zwar war sein größter Kritikpunkt, dass mir die Überschrift des vierten Kapitels auf Seite 8 gerutscht ist, dennoch hatte ich zum ersten und einzigen Mal das Gefühl, dass meine Seminararbeit aktiv von einer Lehrperson gelesen wurde. Natürlich ist die ProfessorInnenseite verständlich, die mit einem Stapel von 50 Seminararbeiten pro Seminar schon ohne zweite Phase überfordert sind. Das spricht wieder für den für Studierende gewöhnungsbedürftige bis unangenehme Vorschlag in These Nr. 1 die Arbeiten nicht nach dem Semester sondern während des Semesters zu verlangen. Außerdem – und das wird in These 3 diskutiert werden – ist nicht einzusehen, an dieser sinnfreien Seitenanzahl von 20 festgehalten wird.

 

Fazit: Durch das Schreiben von Seminararbeiten allein werden wissenschaftliche Skills der Studierenden nicht besser. Durch die Diskussion der Arbeit mit einer Lehrperson schon.

3 Kommentare zu “10 Thesen für eine bessere Uni – These 2: Feedbackkultur einführen

  1. iza

    Man kann zum Beispiel Peer Review Systeme einführen, wo die Leut ihre Arbeiten gegenseitig lesen und verbessern. Ich hab das zweimal schon gemacht, mit dem Ergebnis, dass die abgegebenen Arbeiten zum Großteil echt gut waren. Und spannend zum Lesen. Auch ein wichtiger Punkt – wenns schon 50 Stück Arbeiten sind, dann wenigstens 50 Stück spannende Arbeiten. Wo man selber vielleicht auch noch was Neues erfährt…

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  2. dominik

    Abgesehm davon dass man dadurch von den anderen arbeiten automatisch lernt.
    Wir hatten solche Projekte zeitweise im Biologie-Unterricht hat immer ziemlich gut geklappt.

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  3. ferdi

    geb iza recht…. wenn ich mich zurück erinner, am persönlich produktivsten waren LVAs in denen gruppenarbeiten und regelmäßige peer reviews zwischen den gruppen, auch zu zwischenständen angewandt wurden. da wird dann wenigstens diskutiert….

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