Honestly, Who does that? Teil 6

Schon lange nicht mehr hatten wir diese feine Kategorie hier im Blog. Wir hatten Spagetti im Flieger, Oreos Pizza und Harassment von Veteranen. Heute: String Cheese.

Mit dem Käse haben sie’s ja grundsätzlich nicht so, die Amis. Was sie patriotisch Amerikan Cheese nennen, ist eine leuchoranger quadratischer schmelzkäseartige (1) Scheibe. Swiss Cheese hat mit der Schweiz nur insofern was zu tun, als dass er Löcher hat (2). Provolone ist mein Lieblingskäse, weil er (jene, die meinen Käsegeschmack kennen, haben es bereits erraten) geschmacksneutral ist. Dann gibt es noch Pepper Jack, der so viel scharf ist, dass es egal ist, was um die kleinen Jalapenostücke rum ist. Zusätzlich zu diesen festen Formen des Käses gibt es aber noch eine weitere Form: Flüssigkäse. Klingt ekelig, in Wahrheit gönnen wir EuropäerInnen uns das aber auch manchmal im Kino. Von dem gibt es dann noch Varianten, Käse in Tuben (zum praktisch auf den Cracker portionieren (3), Käse im Glas.

Nichts, finde ich aber, übertrifft String Cheese (rechts, in der American String Cheese Variante). Es hat die perfekte Größe für ein Lunchpaket
und das ist nicht seine einzige tolle Eigenschaft. Der Name String kommt nämlich nicht, wie das ungeschulte Auge auf den ersten Blick meinen möge, von seiner schnurartigen Form. Weit gefehlt! Der Name kommt von seiner Fähigkeit, in dünne Fasern zerrissen zu werden.
Diese Erfindung bekommt zwei fröhliche: Jamm, Jamm und ein herzliches Mahlzeit. Ich habe ihr auch eine Slideshow gewidmet.

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(1) Wie ich gerade herausgefunden habe, gibt es noch eine schmelzkäse Variante davon.
(2) Ok, die Schweiz hat keine Löcher, aber „you gotta giv’em some credit“ wie wir AmerikanerInnen so sagen.
(3) Die amerikanische Form des Keks-Wi….naja das würde jetzt zu weit gehen.

The C.O.W. Boys & Girls and the filled Arch

Wooster hat ja, wie viele andere US Colleges auch, absurde und weniger absurde Traditionen. In Wooster bekommt jedEr StudentIn, die die IS (Diplomarbeitsähnliche Abschlussarbeit) abgibt, eine Tootsie Roll , jeder einzelne Ziegelstein, der auf den Wegen des Campuses eingebettet ist, trägt die Aufschrift Wooster, Ohio und beim Herbstkonzert der Marchingband greift der Football Coach zum Taktstock. Eine Tradition toppt sogar den Footballcoach: Das Füllen des Torbogens.

Jedes Jahr, wenn genug Schnee fällt, versammeln sich Studierende des nächtens um den Bogen und füllen ihn mit Schnee. Warum sie das machen? Im Torbogen sind die Eingangstore zum Hauptgebäude des Campuses, wo nicht nur alle Sprachen, sondern auch Geschichte, Politikwissenschaft, Antropologie und Afrikanistik unterrichtet werden und die Büros der Profs sind. Schüttet man also den Torbogen zu, fallen die Klassen aus, redet man sich ein und übersieht dabei gerne, dass es noch ca. 10 andere Eingänge ins Gebäude gibt.
Warum tun sich die Studierenden das trotzdem jedes (schneereiche) Jahr aufs neue an? Mehrere Faktoren kamen letztes Jahr zusammen, die die Tradition wieder aufleben haben lassen: Es war das letzte Jahr des damaligen Präsidenten, es war ein Dreckswetter, zum ersten Mal seit Jahren gab es genug Schnee und die Security war sich der Tradition nicht bewusst.

Der Reihe nach.
Vor einem Jahr gab es genug Schnee und so versammelten sich die Studierenden, um den Bogen zu füllen. Zwei überforderte Capus Security Pseudo Cops rufen die Polizei, um einen Riot zu melden. Diese kommt tatsächlich und versucht dieses rebellenhafte Studierendenvolk aufzulösen. Die Konsequenz: Alle rufen ihre FreundInnen an und die Polizei zieht sich überfordert zurück. Nach diesem Zwischenfall füllen die Studierenden zum ersten Mal seit Jahren den Bogen bis zur Decke an.
Als die Studierenden am nächsten Tag aufwachen sind die Klassen abgesagt. Der Präsident hat sich in seinem letzten Jahr die Freiheit genommen, die Klassen abzusagen, um die Tradition und das Gerücht wieder aufleben zu lassen – oder das Wetter war so schlecht, dass die Hälfte der ProfessorInnen nicht nach Wooster kommen konnten, weil die Amis keine organisierte Schneeräumung haben.

Dieses Jahr war zwar genug Schnee, aber keine Polizei da. Stattdessen hat die Security für Kaukau gesorgt. Und ratet mal, was nicht abgesagt wurde…

Bilder vom Arch gibts hier professionell und hier von mir.

Wo die Schoschonen schön wohnen (schau, schau)

Ich war in Amerika. Im echten Amerika. Zwei Sätze, die alles über Amerika sagen, bevor ich euch mit Bildern alleine lasse.

a) Die Fernsehwerbung des lokalen Automechanikers : „Replace your windshield now and get a box of nice Omaha Steak for FREE“

b) Der Name eines Restaurants am Weg: Roadkill 66 Cafe (1)

Achja, und bitte im Hintergrund dieses Lied zu hören, während ihr die Bilder anseht. Das ist gerade gelaufen, als ich das Radio auf XM17 Country America gestellt habe.

Die Bilder gibt’s ab jetzt auf Flickr.

Und das war die Route:

Mann, das nenn ich mal einen Web 2.0 Eintrag.

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(1) Für alle, die mit den kulinarischen Feinheiten von Redneck America nicht vertraut sind: Roadkill IST Redneck America. Der Grundgedanke: Warum sollte man ein auf der Straße angefahrenes Tier nicht mitnehmen und essen? Jap, was du auf der Straße getötet hast, ist dein. Mahlzeit!

Kinder, wie die Zeit vergeht

Im Hochsommer bin ich gekommen und so hat es ausgesehen.

So jung bin ich gewesen:

Und 5 Monate später ist Wooster ein Winterwonderland. In drei Tagen geht es zurück nach Wien. Nicht auf direktem Wege wohlgemerkt. Die Reise führt über Washington, D.C. (12.-16.12.) und New York (16.-20.12.) und endet um 12 Uhr und ein bisschenwas in Wien. Und wieder sitze ich auf einem Sofa. Wieder eine Erinnerung mit Clemens USA Aufenthalt. Ich weiß, dass ich mir keine Hoffnungen machen kann, dass Schwechat zu Weihanchten wie der Flughafen in „Love Actually“ ist. Das weiß ich, weil ich vor 2 Jahren Clemens abgeholt hab.

Und jetzt sieht es so aus Winterwonderland:





The Big Easy

Let the good times roll. Das war das Motto von New Orleans vor Katrina. Seit ich zurück bin, bin ich natürlich ständig gefragt worden, wie es war und ich konnte es nie so richtig zufriedenstellend beschreiben. Schaurig schön war bisher die beste Adjektivkette (nein, das ist keine offizielle grammatische Kathegorie), die mir eingefallen ist. Der Reihe nach:

Am Freitag wurde ich von einem supernetten Couchsurfer vom Flughafen abgeholt und über die Nobelstraße St. Charles in die Stadt gebracht. Das Wetter war yussifreundlich: warm, aber nicht schwül (eine seltene Kombination in NOLA) und sollte auch so bleiben. Meinen ersten Nachmittag hab ich mit Beignets gestartet, eine krapfenähnliche Ausrede, möglichst viel puren Staubzucker zu sich zu nehmen. Dass New Orleans französischen Stolz hat, bekommt man sofort zu spüren: French Quater, Cafe du Monde, French Market, eine gülderne Jean d’Arc trohnt gehissten Flaggen von Louisianna, den USA und Frankreich, überall Fleur de lis in unterschiedlichen Varianten. Im French Quater kann man sich unbesorgt bewegen, versichert mit mein neuer Couchsurfingfreund und so wandere ich herum. Das French Quater ist das älteste Viertel von New Orleans. Die Franzosen, garnichtblöd, haben das einzig besiedelbare Land besiedelt. Das FQ ist die einzige Stelle New Orleans über dem Meeresspiegel und deshalb unzerstört. Überall sind wunderschöne Balkone, mit Pflanzen und Halloweenschmuck behangen. Während ich im Mardi Gras Museum meine Runden drehe, beginnt draußen eine Brasband zu spielen, die Schatten werden länger.

Tourismus

Neben den wunderbaren Balkonen fällt im Quater noch etwas auf: Menschen laufen mit Bier rum. Open Container sind normalerweise in den USA nicht erlaubt und dementsprechend erklärt sich, warum New Orleans bei dem Amis so beliebt ist: Hier dürfen sie mit Alkohol in der Gegend rumlaufen. Wie aufregend. Das erklärt auch die Burbon Street, eine erwachsene Version des Bermuda Dreieck. Man lernt: Was in Europa für Einheimische Deutsche Touristen sind, ist in den USA für Einheimische inneramerikanischer Tourismus. (Meine Argentinische Kollegin sagt übrigens, dass es in Südamerika kein verschrienes Touristenland gibt – wir gehen dementsprechen davon aus, dass Argentinien das Land ist, aus dem die mühsamen Touristen kommen)

Katrina

Am Abend treffe ich mich mit meiner Couchsurferin für die nächsten 2 Tage. Sie ist seit 5 Jahren hier. Nicht nur heißt sie Katrina, sie hat auch einen Tag nach Katrina (Sturm) Geburtstag. Von ihr lerne ich, was eine New Orleanserin ausmacht: Eine persönliche Katrinageschichte und mindestens einen Raubüberfall (passiv) und die Bekanntschaft mit einem Mordopfer.
Ihre Katrinageschichte: Sie ist in letzter Sekude evakuiert. Ihre Katze hat sie auf die schnelle nicht finden können und hat sie dagelassen (Daran erinnert heute noch der ausgebleichte in Rot gesprayte „Cat retrieved“ Schriftzug an ihrer Eingangstür). Zurückgekommen ist sie früher als erlaubt, etwa ein Monat nach dem Sturm. Ihr damaliger Freund hat für die Stadt gearbeitet. In ihrem Viertel gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Menschen und Ausgangssperre. Sie sind jeden Tag aufgestanden, er in die Arbeit, sie ins Quater gegangen, wo zwei Bars offen hatten, die ob ihres unerklärlichen Internetanschlusses, mit allen JournalistInnen dieser Welt gefüllt war. 16+ Stunden später sind sie in der Dunkelheit nach Hause gewandert.
Ich bin ihn gegangen: Selbst mit Straßenbeleuchtung ist der Weg vom Quater zu ihr entrisch (In New Orleans geht man grundsätzlich in der Mitte der Straße – besser von einem Auto angehupt zu werden, als zwischen Autos überfallen zu werden oder in einen Hauszwischenraum/garten/hinterhof gezerrt zu werden). Ihre Gegend ist trotzdem – oder eben gerade weil sie so abgefakt ist – charmant. Das meine ich mit schaudrig schön. Es ist doch eine Community. Im Umkreis von ein Paar Blocks kennt man sich, es gibt ein Cafe in der Gegend, das die Nachbarschaft in der Früh und am Wochenende versammelt. Die Shotgunhäuser sind vom Sturm demoliert, Femakreuze verraten noch auf vielen Häusern, ob und wieviele Leichen gefunden wurden (die unterste Zahl im Kreuz), Eingebrochen wurde bei jedem schon. Und trotzdem: Es ist reizvoll. Wenn übrigens Wohnwägen vor dem Haus stehen, dann sind das FEMA Trailer und die Menschen wohnen da schon zwei Jahre, während sie versuchen ihr Haus wieder bewohnbar zu machen.
Die Katrinageschichte eines Freundes von ihr: Er und seine Punkfreunde sind zu seinen Eltern aufs Land gefahren und haben zwei Monate lang einen auf Kommune gemacht. Seitdem mag seine Mutter Punks und bekocht sie einmal im Jahr auf einem Privatfestival.

Nord Neworleans

Den Samstag beginne ich mit Breakdancern auf der Straße und einem Po-Boy zum Brunch. Das Museum über Louisianna lehrt mir nicht nur alles über den Verkauf von LO, sondern auch über Sklaverei (recht früh abgeschafft), Französische und Spanische Besatzung. A pros pros Besatzung: In New Orleans zieht noch immer die Nationalgarde ihre Runden. Die New Orleaner, die wahlweise behaupten, die europäischte Stadt der USA (das hab ich ja wirklich noch von jeder Stadt gehört, in der ich war) oder die nördlichste karibische Stadt zu sein, sprechen daher von der Besatzung durch die USA.
Nachdem ich am Sonntag das D Day Museum besucht habe und am Mississippi Dampfer gefahren bin, erfahre ich eindruckvoll den nicht funktionierenden öffentlichen Verkehr von New Orleans: Ich ware 45 Minuten auf die Straßenbahn, um dann entnervt zu versuchen, ein Taxi zu bekommen, was sich schwerer herausstellt, als es scheint: Nachdem Taxis so oft ausgeraubt werden, nehmen sie keine Passagiere von der Straße. Das Taxi bringt mich zum City Park, wo mich Edith abholt, die mich nicht nur die nächsten beiden Nächte bei sich schlafen lässt, sondern mich gleich mit einer Grillerei empfangen hat und mich die nächsten beiden Tage mit hervorragendem, selbstgemachten Essen beglückt hat (Danke für die Gastfreundschaft nochmal und Credits auch an Meinhard für die Lasagne 🙂

Sie wohnt gleich neben der Uni, die Uni ist gleich neben dem See und demensprechend schaut die Gegend auch noch immer aus: Eine suburbane, baumlose Gegend, mit Müllhaufen auf der Straße und zerstörten Häusern überall. Wie hoch das Wasser gestanden ist, zeigt noch immer das Fliegengitter vor Ediths Eingangstür.
Montag ist fast alles geschlossen. Die Friedhöfe nicht, aber auf die darf man alleine nicht gehen, weil man sonst erschossen wird. (Spart wahrscheinlich Transportkosten). Deshalb bleibe ich nicht lange auf dem kleinen Friedhof, obwohl er als sicher gilt und eine Gruppe von Gärtnern immer in Blickweite war. Die reiche Straße, über die ich am Freitag nach NOLA gekommen bin, wandere ich am Nachmittag entlang. Selbst hier sind noch nicht alle Sturmschäden repariert. Die anarchischen Zustände beim öffentlichen Verkehr haben nicht nur Nachteile (am Weg zurück Autostoppe ich einen Bus) glaube ich so lange, bis ich 30 Minuten auf einen Anschlussbus warte.

Fun Fact

Disclaimer für nachfolgenden Absatz: Nein, Eva Stiegler, du kannst nicht stolz darauf sein, dass ich dieses Werk erwähne. Nein, es ist nichts was du mir fürs Leben beigebracht hast, ich weiß nicht mal mehr, worum es in diesem Buch geht.
FunFact zu New Orleans: Tennessee Williams hat „Streetcar named Desire“ in New Orleans geschrieben und tatsächlich existierte mal ein Streetcar, das die Desire Str. entlang gefahren ist. Nur, dass die Straße dem Vernehmen nach nicht nach der Sehnsucht, sondern vielmehr nach Napoleons Geliebter Desiree benannt ist.

Musik

Und die Musik? Die Musik ist ein bisschen leiser geworden in New Orleans – oder ich hab sie nicht ganz so bermerkt. Zwar spielen auf der Straße unvermittelt Brassbands und in den Bars Frenchmenstreet (da sind sie wieder die Franzosen) sind jeden Tag Livegigs, aber als Jazzstadt hab ich New Orleans nicht so 100% erlebt. Auch wenn das Conventioncenter den Ruf aufrecht erhalten will: Soul is waterproof.

Bildimpressionen 4

Nachdem heute ein wunderbarer, sonniger Tag war, hab ich mir gedacht ich schnapp mir mal meine Kamera und geh am Campus und nach Downtown und fotografier ein bisschen rum.


Das Gault Alumni Center (Gault ist der Platzhirsch, der ständig irgendetwas spendet. Kleinigkeiten wie eine Universitäts-Bibliothek zum Beispiel, das Erwachsenenfortbildungszentrum des Ortes oder das Admission Center – alle nach ihm benannt)


Holden ist eines der alten dafür innen hässlichen Dorms.


Ich werd mich auch nach einem Jahr noch nicht auskennen. Ich glaube das ist das Armington Dorm. Mit Fußballplatz davor. (Ich glaube, das ist der „Quad“ – normalerweise der Hauptplatz eines Campuses. Unserer ist eher unwichtig.)


Eichhörnchen spielen in der Morgensonne, während ich meinen Kaffee trinke. Überall sind diese Racker. Und dieses hat mich sogar angesehen – natürlich nicht in der Sekunde, in der ich abgedrückt habe.


Kauke ist das Hauptgebäude. Da sind die wichtigen Departements drinnen und auf der anderen Seite die Klassenräume. Man braucht nicht zu erwähnen, dass hier auch mein Arbeitsplatz ist (was soviel bedeutet wie: Da steht ein Computer den ich mir mit den anderen 4 TAs Teile und mit dem ich ausdrucken kann – sonst arbeite ich eher selten da)


Das Presidentshouse – auch wennerdanichtwirklichwohnt.


Mein Dorm. Im Gegensatz zu den anderen, die wie unsere Studiheime aussehen (durchschnittlich schöner – was nichts heißen soll, dafür ohne funktionstüchtige Küche – was kein Problem ist, weil wir ohnehin gemästet werden), ist mein Dorm Luce in Suiten gegliedert, also in 5-10er Einheiten mit eigenem Bad und Wohnraum.


Eines von vielen netten Häuschen in Wooster.


Nocheines von vielen netten Häuschen in Wooster.

Es folgt: Downtown Wooster – Wo der Fuchs mit dem Bären Gute Nacht steppt.





Es ist ein hartes Pflaster, aber es gibt sie: Die Wayne County Democrats.


Eine von – ungelogen – 30 (in Worten: dreißig) Kirchen in Wooster. An der Kreuzung, wo diese Kirche steht stehen an zwei anderen Ecken auch Kirchen und gleich danach kommt noch eine. Ich schwöre, ich übertreibe nicht.


Einer von 2 Walmartalternativen in Wooster, die ohne Auto erreichbar sind – das klingt jetzt so, als gäbe es Walmartalternativen, die mit dem Auto erreichbar sind. Diesen Eindruck muss ich zerstreuen.


Noch ein nettes Häuschen.

Ich hoffe, die Führung hat euch gefallen.

Fair Day

Wenn bei uns eine Bauernmesse am Messegelände über die Bühne geht, dann kümmert das kaum jemanden. Wenn in Wooster die Wayne County Fair ihre Pforten öffnet, haben Schulkinder frei. Am Montag ist Fair Day. Viele Kinders haben nämlich ein Jahr lang ein Tier (Ziege, Hase, Huhn, Gans oder Kleinigkeiten wie ein Schwein) gezüchtet und stellen die jetzt aus. Natürlich werden die dann auch vorgeführt und benotet. Das ist aber nur ein Teil der Fair. Attraktionen gibt es drei verschiedene:
a) Wettbewerbe
b) Verkaufsausstellungen
c) Essen

c) Das Essen

Ein Drittel der Messe sind Essensstände und die Amis nehmen davon auch in imposanten Ausmaß gebrauch davon. Die Rate an dicken Menschen auf dieser Messe übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Und mit dick meine ich nicht: Otto Wanz dick, sondern: RICHTIG dick. Essen gibt es in unterschiedlichen Varianten aber nur einer Zubereitungart: Fritiert. Es geht das Gerücht – auch, ich konnte es leider nicht verifizieren – dass dort auch Fried Snickers und Mars verkauft wurden. Ich habe lediglich ein Deep Fried Cheesecake on a stik gegessen. Auch nicht ganz normal.

b) Die Verkaufsausstellungen
Natürlich gibt es Traktorenfirmen da und Werkzeugfirmen, die den Bauern ihr Zeug andrehen wollen. Auch die G.O.P. und die Demokraten haben es hergeschafft. Gut zu wissen, dass die Basis in den USA um nix besser ist als bei uns. Der Bürgermeisterkandidat von Beliebigeskaffhiereinsetzen, Ohio wirkt eher wie ein Sektionsvorsitzender (no offence, Niki) und die Menschen stehen genauso gelangweilt hinter den Infotischen, wie einE durchschnittlichEr Faust Wien AktivistIn. Großartig ist aber die Healthy Cooking Show. Die ist nämlich informativ und unterhaltend zugleich. Tolle Sachen zaubert der da. Gekochtes Gemüse ohne Wasser, weil Wasser saugt den Geschmack aus dem Gemüse und dann geben wir Salz und Butter dazu und dann ist es ja kein Wunder, wenn wir Amerikaner Herzprobleme haben. Sehr überzeugend, alles. Und beeindruckend, wie er seinen Text erzählt hat, so locker und gleichzeitig das Gemüse mit der Maschine schneidet und ein Hendl brät (ohne Fett – und ohne Teflon, weil das ist giftig!!

a) Wettbewerbe

Die machen das wirklich. Die prämieren den größten Kürbis. Und das ist nichtmal das absurdeste, was prämiert wird. Heuballen zum Beispiel. Oder Apple Pie. Die sind dann in Plastik verpackt und mit Schleifen versehen in Vitrinen ausgestellt. Oder Popcorn. Oder geschmacklose Bilder und Fotos. In der Kategorie Foto/Portrait etwa haben die ersten drei Plätze Fotos von richtig hässlichen Kleinkindern belegt. Blumenstöcke gibts auch – wahlweise in der Kathegorie: Blumenstock in Trash oder in Topf. Pferde werden auch vorgeführt. Die müssen dann so 8500 Pfund ziehen und Männer in Hüten sehen dabei zu und machen sich Notizen. Außerdem stellen Kinder ihre Tiere aus, die sie vor einem Jahr gekauft haben, großgezogen haben, auf der Messe ausstellen und an Schlächter verkaufen. Manche Kiddies machen auch Experimente. Wie im Film, eben.








Aldi Bekannte….

Ich entschuldige mich vorweg für den überaus schlechten Wortwitz in der Überschrift, für den ich mich jetzt schon schäme.

Folgende Entdeckung hat dazu geführt:

Aber eigentlich geht es um meinen Wochenendausflug an den Lake Erie. Der ist der zehnt größte See der Welt und war mal ein Schlachtfeld. Nämlich im Britisch/Canadischen Krieg mit den USA. Es waren aber die USA die angegriffen haben. Haben wir wieder was gelernt (vielen Dank für die Aufmerksamkeit). Und weil USA und Canada seit dem gute Kumpels sind, haben sie auf South Bass einen Turm gebaut. Die Amis sind aber ein bisschen Arschlöcher, weil der Turm ist nicht nur eine Erinnerung an den ewigen Frieden zwischen Canada und den USA sondern gleichzeitig ein Zeichen des Sieges von Commodore (ja, nicht nur unsere Helden haben solche Titel) Perry gegen die Briten (die zu dieser Zeit noch Canada waren). 1812 war die Chose, übrigens.

Wir waren also auf South Bass, wie der/die LeserIn mit Leseverständnis schon erraten haben dürfte. South Bass ist ein bisschen wie Mallorca, nur kleiner. Viel kleiner. Überall rennen betrunkene, dicke Männer entweder mit nacktem Oberkörper oder mit Ohio State T-Shirt rum. Ohio State ist die staatliche Uni und gleichzeitig ein Footballteam. Unser Glück: Es war gerade ein Spiel, daher hatten wir auf der Straße Ruhe und die Ballermannamis waren in den Bars vor den Fernsehern.
Soth Bass ist eine Insel. Das sollte vielleicht noch erwähnt werden. Zwar kann man das Auto auf die Fähre nehmen, macht aber keiner. Macht doch viel mehr Spaß mit den Golfwägen rumzudüsen, was der Insel eine absurde Atmosphäre verleiht.

Das Schokolademuseum war eher ein Witz. Dafür gabs ein Eisgeschäft im Museum – oder eher war das Museum ein Raum des Eisgeschäfts. Und für 3,50 Dollar gabs einen ungelogenen halben Liter Eis. Strawberry Cheesecake um danach zur Chocoladechip Cookiedoughvollendung zu gelanden.
Außerdem gabs eine Winery, ein Heuriger quasi. Und tatsächlich war der einzige Unterschied, dass die Winery mehr noch als ein Heuriger mich an einen Brandweiner erinnert hat. Mit Gastgarten. Brandweiner delüx, also.



Der Hauptgrund unseres Ausflugs war aber auf jeden Fall der Turm – und dafür hat es sich ausgezahlt.

Dafür ist Cleveland umso hässlicher. Das hatten wir am Sonntag am Programm. Clevelands Attraktionen sind: Ein (wegen Umbau geschlossenes Museum), ein Botanischer Garten, der nicht nur 7 Dollar kostet, sondern dafür auch nichts bietet, die RnR Hall of Fame, in die wir nicht gegangen sind, weil wir mit unseren jeweiligen Gastfamilien da hin gehen werden und Very Little Italy.

Aber es war gut, mal aus Wooster rauszukommen und deshalb sind wir dann nach einem Einkauf im Shoppingcenter, das dann wenigstens am Nachmittag offen hatte (Ich dachte, ich lebe hier im Kapitalismus), nach Hause gefahren. Beute: neue Schuhe, SNL The first five years und Waynes World (bei 5 Dollar konnte ich nicht widerstehen). Außerdem Fotos von der wahrscheinlich größten Monopolysammlung der Welt. Die hat aber in Moment Marie und dementsprechend bekommt ihr die ein andermal zu sehen.

Scots Spirit Day

Die gelegentlich aufgekommene Langeweile hat ein Ende. Seit Freitag abend sind die Clubs aktiv. Am Scots Spirits Day haben sie sich vorgestellt. Alle waren da: Die College Republicans, die College Democrats, die Ice Cream Socialists (das YDS Chapter in Wooster – ja es gibt GenossInnen in Wooster), alle Sororities, Fraternities, alle Bibelgruppen, das South Asia Comittee, die Black Students Assosiation, der Yoga Club, das Campusradio, die Organic Farmers, die Chemical Students Assosiation und der Frisbeeclub (über den dürfen übrigens keine Scherze gemacht werden, weil in den bin ich eingetreten – die professionell bedruckten Frisbees und T-Shirts haben mich überzeugt. Wusstet ihr, dass Frisbee ein Teamsport ist? Ja. Und ich bin jetzt Teil der Wooster Ultimates. Oder zumindest Sympatisant.)
Außerdem bin ich noch dem Dance Club beigetreten, weil die machen dieses Semester Swing (was soviel heißt wie: nach diesem Jahr werde ich jede Möglichkeit nutzen, diverse Menschen im 4/4 Takt durch die Luft zu wirbeln) und dem Breakdanceclub. Man weiß ja nie.

G-O S-C-O-T-S

Darf ich vorstellen: Eric, der bald nackt über den Campus laufen wird.

So sehen Schwesternschaften aus, aber das wussten wir ja schon aus dem Fernsehen (man beachte die Uniform nicht nur in Kleidung, sondern auch in Ohrringen und Makeup

Freaks and Geeks: Der Chemieclub

Der Investmentclub, der echtes Collegevermögen anlegen darf