It’s so nice, you have to say it twice

New York, New York. Eigentlich ist es ja keine gute Stadt, um nach einer 12stündigen Reise und zwei Nachziehkoffern im Gepäck, also mit einem Radstand von 2,5 Metern und einem dementsprechenden Kurvenradius, anzukommen. Die Straßen sind voll, alle sind gestresst und es ist schwül wie es nur in New York schwül sein kann. Und mitten drin versuche ich von JFK nach New Jersey zu kommen. Das ist 2mal umsteigen und 2 Blocks – oder 30 Minuten – Fußweg. Das angenehme ist, dass die New Yorker volle Straßen und dumme Touris gewöhnt sind: Von den 15 Menschen, denen ich mit meinen Köffern über Fuß oder Ferse gefahren bin, haben überhaupt nur zwei reagiert und beide haben meine Entschuldigung nicht mehr gehört, weil sie schon 5 Meter weiter waren.

In der übrigen Zeit – der ca. 2 stündigen U-Bahnfahrt von JFK nach Manhattan – sieht man, was man immer sieht: Schlafende Menschen. Ich musste 5mal New York besuchen, um zu bemerken, dass das eine amerikanische Eigenart ist. Menschen schlafen in der U-Bahn. Zu jeder Tages und Nacht Zeit. In den beeindruckendsten Positionen. Kaum jemand traut sich nämlich, die Wange an eine Fensterscheibe oder Stange zu legen. Daher wird meist kopfüber geschlafen. Besonders erfahrene SchläferInnen haben ihr Genick und Wirbelsäule schon soweit trainiert, dass sie mit der Stirn fast die Knie berühren. Andere schlafen im Stehen, angelehnt an eine Wand, aber auch nur von einer Hand an der Stange stabilisiert. Nicht nur ihre Positionen sind bemerkenswert,  auch ihre biologische Uhr. Regelmäßig wachen die Schlafenden in der Station auf, in der sie raus wollen. Wer meint, es läge an der Ansage, irrt: Die Schlafenden stehen meist so auf, dass sie es gerade noch aus der U-Bahn schaffen, bevor die Türen schließen.

Ich bin vor allem darüber fasziniert, dass mir das noch nie als in Wien unüblich aufgefallen ist. Aber wer täglich 3 Stunden seiner Wachzeit (oder besser: nicht im Bett Zeit) in U-Bahnen verbringt, dem sei dieser Schlaf auch gegönnt. Mir hingegen gönnt der Jetlag nur 7 Stunden: Wie erwartet war ich ab 5 Uhr Früh wach.

Sehr geehrte Damen und Herren der Swiss Airline,

Ich habe bereits einen Feedbackbogen ausgefüllt. Unglücklicherweise war nicht genug Platz, um die Vorkommnisse ausreichend darzulegen.

Ich landete letzten Freitag um etwa 17:30 Uhr in Zürich, um von dort 2 ½ Stunden später nach Wien weiter zu fliegen. Dazu kam es nicht. Um etwa 19 Uhr wurde durchgesagt, dass die Maschine nach Wien zu spät sei und dass um 20:45 weitere Informationen durchgesagt werden würden. Diese fast zweistündige Informationssperre sollte also erst zu einem Zeitpunkt gelöst werden, als die Maschine schon längst in der Luft sein hätte sollen.

Um nähere Informationen zu erhalten, suchten mein Reisepartner und ich den Transferdesk auf. Dort saß Frau M, die offensichtlich (oder hoffentlich?) ihren ersten Tag hatte (Werden Namensschilder ihrer Firma schon am ersten Tag unleserlich?). Sie konnte der Bitte, auf eine Maschine um 21 Uhr nach Wien umgebucht zu werden nicht nachkommen, allerdings nicht, weil die Maschine um 21 Uhr nicht von ihrer Firma betrieben wurde – das fand sie erst nach 10 Minuten Bearbeitungszeit heraus. Auf meine Frage, wie anders es möglich sei, heute um 22 Uhr in Wien zu landen, konnte sie keine Antwort geben. Sie hatte auch keine näheren Informationen über die Maschine (Gab es zwischen 19 Uhr und 20:45 keinen Kontakt mit dem Flieger? Kann man nicht einschätzen, wann und um wie viel ein Flieger zu spät kommt?).

Als ich erneut meine Bitte äußerte, um 22 Uhr in Wien landen zu wollen, hörte das Frau S, deren Funktion mir bis heute nicht völlig erschlossen ist. Frau S ließ mich in einem kreativen Akt der KundInnenbetreuung Einblick in ihr Privatleben geben: Offensichtlich hat Sie einen 5 jährigen Sohn, der „auch immer alles will“ und dass er – wie ich – ein Kleinkind sei.

Ich bat Frau M, die offensichtlich nicht weiterhelfen konnte/bereit war, ihre Vorgesetzte zu holen. Es stellte sich heraus, dass Frau M nicht genau wusste, wer das sei und auf Nachfrage, dass Frau L gerade auf Pause sei und um 20 Uhr zurück käme.

Um 20: 15 hatte ich das erneute Vergnügen mit Frau S, die mir den Zugang zu ihrer Vorgesetzten mit der Strenge einer Mutter verweigerte. Frau M versuchte mich an einem nicht besetzten Schalter zu parken. Nach 5 Minuten hatte ich die Freude, nocheinmal nachzufragen, wann ich denn mit Frau L sprechen dürfte und wie wir es schaffen würden, dass ich zu einer vernünftigen Zeit in Wien ankommen würde (Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die naive Befürchtung, ich könnte die letzte S-Bahn in Wien verpassen). Frau M antwortete daraufhin, dass das nicht möglich sei, schließlich sei der Flug gestrichen, das hätten wir ohnehin um 20:45 erfahren. Mit unserer Bitte nach einem Hotelzimmer und einem Abendessen wurden wir auf einen unbestimmten späteren Zeitpunkt vertröstet. Unwillig und nur auf mehrefache Nachfrage gab uns Frau M den oben erwähnten Feedbackbogen.

Als dieser dann kam, wurde EIN Schalter für die 130 Passagiere der annulierten Maschine eröffnet. Die Bearbeitung jeder einzelnen Reisegruppe dauerte etwa 10-15 Minuten und erst nachdem wir eine Stunde ohne jegliche Bewegung in der Schlange standen, wurde ein zweiter Schalter eröffnet (in der Zwischenzeit waren noch zwei wenig frequentierte Schalter für die Kunden der Buissness Class offen – eine Prioritätensetzung, die ich gerne von Ihnen erläutert haben würde). Nach zweieinhalb Stunden in der Schlange – es war bereits 23 Uhr – waren wir endlich mit einem Zimmer versehen und auf den Flug, der um 8:30 in Wien landen sollte, umgebucht. Frau S, die uns mit der Wärme einer Mutter betreute, bat uns, um etwa 6:15 am Check In zu sein – wir seien zwar schon eingecheckt, noch nicht aber unser Gepäck.

Zu unserem Glück war der Flieger am nächsten Tag verspätet, denn sonst hätten wir nur mit Glück und Not und auf keinen Fall unser Gepäck es auf den Flieger geschafft. Obwohl der Andrang nicht größer war, als ich mir einen Andrang auf einem Flughafen um 6:15 Morgens vorstelle, waren alle Schalter mit dem Einchecken überfordert und wir mussten 30 Minuten in der Schlange stehen (und dass,, obwohl wir doch schon eingecheckt waren). Der Flieger, der für 8:30 vorgesehen war, landete also mit 45 minütiger Verspätung, 11 Stunden nachdem wir hätten landen sollen, in Wien.

Es kann durchaus passieren, dass Flieger gestrichen werden, Probleme auftreten oder andere unvorhergesehene und – sehbare Dinge passieren. Aber die Art, mit der in Ihrer Firma KundInnen betreut, informiert und behandelt werden, ist im höchsten Maße unprofessionell. Ich hoffe das Troubleshooting ihres Luftpersonals ist besser, als das ihres Bodenpersonals, denn sonst würde ich mich in dem Flieger, in dem ich dank der Vouchers sitzen werde, die sie mir zukommenlassen werden, nicht besonders sicher fühlen.

Ich hoffe, dass dieser Freitagabend eine Verkettung von unglücklichen Umständen war, die eine Gruppe von sehr unerfahrenen MitarbeiterInnen getroffen hat, das wäre der einzige Entschuldigungsgrund für so viel Inkompetenz und Unprofessionalität.

Ich freue mich bald wieder mit Ihnen fliegen zu dürfen, bin gespannt auf die mir zustehende Kompensation und verbleibe

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Carl Pick

Dieses Email ergeht auch an:

  • AK KonsumentInnenschutz
  • BürgerInnenservice des österreichischen Außenministeriums
  • Flughafen Zürich
  • und wird auf www.yussipick.net veröffentlicht

Auf der Strecke

Nachdem ich schon in der Luft und auf dem motorisierten Landweg nach New York gekommen bin, war die letzte logische Konsequenz, mit dem Zug zu fahren. Zug und USA gehen ja im Allgemeinen nicht so gut zusammen. Das Problem ist, wie der Beitrag zeigen wird, ein klassisches Henne-Ei Problem. Nachdem niemand mit dem Zug fährt, gibt es täglich nur einen Zug von New York. Und der kommt eigentlich von Chicago. Nachdem er in Chicago zu einer vernünftigen Zeit losfährt und in NY zu einer vernünftigen Zeit ankommt, ist er in Cleveland um 6 Uhr früh. Er braucht außerdem 4 Stunden länger, als die durchschnittliche Autoreise. Das liegt daran, dass er, sobald ein Wohnhaus nur in Riechweite der Strecke liegt, mit 20 km/h durchschleicht. Gut für die AnrainerInnen, schlecht für die Reisenden. Nachdem nur ein Zug täglich und zu einer unheiligen Zeit von Cleveland nach NY gehrt, fährt niemand mit dem Zug. Dementsprechend ist auch die Station in Cleveland eher klein. Neben rund 40 Warteplätzen stehen ein Getränkeautomat und ein Snackautomat, der außer Betrieb ist. Dafür werden Taschen eingecheckt. Bis zu drei Stück darf man abgeben und muss sich nicht weiter darum kümmern. Dabei wäre in den Wagons genug Platz. Die Großraumwagen haben eine große Gepäckablage. Die Sitze sind breiter als in unserer ersten Klasse und sind extra weit auseinander, dass sie sogar zum Schlafen bequem zurückgelehnt werden können, wohne den Hintermenschen zu stören.
Über jedem Sitz zeigt ein Schild, wann die Person aussteigt, damit sie zur Not vom Schaffner aufgeweckt werden kann. Der weiß nämlich genau, wie viele Leute pro Station aus und einsteigen. Außerdem entspricht er dem, was ich mir als Kind unter einem Zugbegleiter vorgestellt habe: Eine Person, die den Zug begleitet. Regelmäßig geht er durch und sagt, wie lange wir noch zur nächsten Station fahren (die Schilder über den sitzen helfen ihm dabei, die betroffenen Passagiere anzusprechen).
Die Kommunikation mit der Bodencrew (es ist anzunehmen, dass die Wartung der Schinen ausgelagert ist) funktioniert allerdings nicht so gut: Kurz vor Syracuse kommt der Zug zum stehen. Der freundliche Schaffner geht durch und erklärt, dass Bauarbeiten auf der Strecke dazu führen, dass sie unerwarteterweise eingleisig geführt ist. Wir müssen also auf einen Güterzug warten. Ab Albany sollten wir aber wieder on schuelde sein. „Die haben seit 20 Jahren nicht nach 11 Uhr gearbeitet“ fügt er leise hinzu.

Gegen drei Nachmittag zieht sich die Fahrt schon ein wenig. Das Hudson Tal ist zwar spektakulär, vor allem bei Sonnenuntergang, aber 12 Stunden ohne Frischluft ist doch eher dröge. Ein überteuertes HotDog zum späten Mittagessen, eine heulende Sitznachbarin im Nacken später und gute 40 Minuten Verspätet erreiche ich New York. Das Gepäck lasse ich eingecheckt, das kann man nämlcih 48 Stunden lang machen. Ob es eine gute Idee war, ergo heute noch da ist, werde ich bald herausfinden.
Fazit: Amtrack fahren macht Spaß und ist bequem und in einem ÖBN Zug hätte ich es 12 Stunden lang wahrscheinlich noch weniger ausgehalten. Aber ein halber Tag Zugfahren ist einfach doch ein bisschen zu viel des Guten.

Die Stadt der Engel

Schlechte Nachricht für mich: Ich werde nie im US Fernsehen Karriere machen. Ich würde nicht aushalten, in LA zu leben.
Was für eine absurde, hässliche bebaute Fläche. Das Wort Stadt ist deshalb nicht zutreffend, weil es a) nicht nur eine Stadt ist und b) keine Merkmale einer Stadt aufweist. Kein öffentlicher Verkehr, kein Zentrum, keine Menschen auf der Straße. Dafür tausende auf den Straßen. Nicht nur zur Rush Hour ist der Verkehr in LA auf 5-10 mph beschränkt. Auf der Autobahnauffahrt gibt es Ampeln und die einzige Spur, die frei ist, ist die für Carpoolers Weil da darf man nur fahren, wenn man zu 2t oder mehr im Auto sitzt. Und das macht ja wirklich niemand.
Die Studiotouren sind alle absurd teuer. Dafür war ich in Stars Hollow und Chicago:
Und in der Nip/Tuck Klinik und im Dirt Haus von Cortney Cox und in dem des Fotografen auch. In Wysteria Lane und im Central Perk.
Venice Beach sieht genauso aus, wie man es sich vorstellt oder aus Tony Hawks kennt: Sandler, ein Open Air Fitness Center und die Rettungstürme von Malibu.
Sonst hat LA nicht so unglaublich viel zu bieten. Hollywood Boulevard ist ein Touristenmagnet. Die Sterne am Walk of Fame sind zum größten Teil unbekannt und die Fußstapfen im Beton vorm Chinese Theater…die sind eigentlich ganz nett.

Wer in LA kein Tourist ist, ist SchauspielerIn oder SängerIn. Das geht soweit, dass in meinem Hostel Menschen gelebt haben, die gerade nach LA gezogen sind, um den Durchbruch zu schaffen. Leben, wie in: in einem Sechsbettzimmer für einen Zeitraum der Urlaub überschreitet schlafen. Völlig absurd.


Von reichen Menschen, die sinnlose Gebäude in die Gegend bauen lassen, hab ich ja schon öfters erzählt. Heute: Mr. Getty, der in seiner Jugend in Italien war und sich dann als alter Mann eine römische Villa für seine Kunstschätze bauen hat lassen. Leider ist er vor der Eröffnung gestorben und hat sie nie gesehen. Außerdem hat er zu der Zeit schon in London und nicht mehr in LA gelebt. Die Villa war dann auch zu klein und deshalb hat die Stiftung ein riesiges Museum bauen lassen. Oder eher einen Museumscampus. Mit einer Monorail wird man in die Berge gefahren. Von oben, sieht das so aus (man muss ein bisschen reinzoomen):

Größere Kartenansicht

Leider hat der Mann zwar viel Geld aber kaum Geschmack gehabt, deshalb ist das Museum voller Ölgemälde aus vor 1700. Dafür ist es gratis.

Und noch eine Anmerkung in fremder Sache: Sehr euch unbedingt Juno an. SO ein guter Film.

Das Gepäck – Eine Odyssee

Tag 1 – Am Baggage Service Schalter von JFK
„Das Gepäck kommt morgen mit dem ersten Flieger von Brüssel“

Tag 2 – auf www.aa.com/bagstatus
„Wir haben ihr Gepäck noch nicht gefunden. Wir schicken es ihnen sobald es da ist.“

Tag 3 – auf meiner Mailbox
„Guten Tag. Wir wollten fragen, ob sie ihr Gepäck schon haben, nachdem wir nichts mehr von ihnen gehört haben“

Tag 3 – Das Telefonat
„Gute Nachrichten: Die Tasche wurde gefunden und ist am Weg. Morgen sollte sie bei ihnen sein“

Tag 4 – am Telefon
„Ich kann ihnen da jetzt auch nichts neues sagen“

Tag 5 – am Telefon
„Die Tasche ist in LA angekommen. Die Transportagentur wird sich bei ihnen melden“
Ich: „Der Akku meines Handys ist aus und das Aufladegerät im Rucksack“
Sie: „Oh my gosh. I will try everything I can. Call back later“

Tag 5 – am Telefon
„Die Tasche ist in LA angekommen. Die Transportagentur wird sich bei ihnen melden“
Ich: „Das hat mir ihre Kollegin vor 3 Stunden schon erklärt“
Sie: „Ich versuche die Transportagentur zu erreichen….Ich habe sie erreicht, sie liefern innerhalb von 6 Stunden“

Tag 5 – am Telefon – sieben Stunden später
„In a metropolitan area wie dieser geben sie der Transportagentur bitte mindestens 13 Stunden. Sie kommt heute Nacht an“

Tag 6 (heute) – am Telefon
„Ab Tag 6 sind wir nicht mehr für sie zuständig. Bitte rufen sie folgende Nummer an“

Tag 6 (heute) – neue Nummer
„Die Transportagentur hat zwei Tage Zeit, die Tasche zu überliefern. Sie sollte also heute ankommen“

American Airlines erstattet mir eine Rechnung von 75 Dollar zurück – die mich aber weitere zwei Telefonate mit Supervisors gekostet haben. Selbst auf die Idee wären sie nicht gekommen.

To be continued.

Ich hasse fliegen

Um genau zu sein: Fluglinien. Von meinen letzten 7 Flügen in den letzten drei Wochen, gab es mit 6 Schwierigkeiten. Und den 7. Hab ich noch garnicht begonnen. (Spoileralert: Es ist auch nicht klar, ob ich diesen 7. Erwischen werde).
Flug Nr. 1: Cleveland – Washington, D.C.
Die Piloten sind nicht sicher, ob die Bremsen richtig funktionieren und steuern deshalb einen anderen Flughafen in Washington an. Das wär ja noch nicht so schlimm. Als wir dann sicher gelandet sind, halten sie uns noch 1 Stunde im Flugzeug fest, weil keine Treppen bereit stehen, um uns in den Bus zu befördern (der bereitsteht). Im Flughafen angekommen geben sie uns Essen, wissen aber noch nicht, was weiter mit uns geschieht. Sie sprechen davon, uns im Flieger zum richtigen Flughafen (in der selben Stadt) zurück zu schicken. Sie sind sich nicht sicher, ob sie das Gespäck entladen dürfen. Eine weitere Stunde später (das wäre dann 3 Stunden nach offizieller Ankunftszeit) geben sie uns Taxigutscheine (im Wert von Wegkosten Flughafen A zu Flughafen B) und unser Gepäck.

Flug Nr. 2: New York – Warschau
Fliege niemals mit den Polen. Abgesehen davon, dass sie am Langstreckenflug keinen Film haben und die Leinwand aufgeklappt ist aber nicht mal den GPS Bildschirmschoner anzeigt, sondern nur meinen Rücksack im Gepäckfach einsperrt, haben sie ein scheiß Service. Damit meine ich nicht, dass sie mich auch noch nach dem 5. Mal auf polnisch ansprechen und irgendwie pikiert sind wenn ich „excuse me?“ zurückfrage. Damit meine ich auch nicht, dass sie mich im Gegensatz zu meiner Billigflulinie nicht per Mail informieren, dass der Flug 5 Stunden später als gebucht geht. Aber wenn mein Flug eine Stunde Verspätung hat (von Anfang an) und mein Anschlusspuffer eine Stunde beträgt, dann erwarte ich ein bisschen Sonderbehandlung. Zum Beispiel: In der Luft herausfinden, von welchem Gate der nächste Flieger geht. Ich drücke den Serviceknopf. Nichts. Sie beginnen das Essen auszuteilen. Sie geben Getränke aus. Sie sammeln das Essen wieder ein. Noch immer keine Reaktion der Stewardessen. Dann erwische ich eine. Sie: (30 Minuten vor Abflug meines nächsten Fliegers); Nein, das kann ich ihnen nicht sagen. Das Gate steht wahrscheinlich auch noch nicht fest. Gut, dass

Flug Nr. 3: Warschau – Wien
Auch verspätet ist. Das wäre aber nicht so ärgerlich, hätte ich etwas zu trinken. Jedes andere Land, das zur Achse des Guten gehört, lässt nach dem ersten Securitycheck gekaufte Getränke mit an Bord nehmen. Die Polen sind noch ein bisschen vorauseilender. Nichtmal die in ihrem Restaurant gekaufte Wasserflasche darf ich mitnehmen. Hinter der Security gibt es keinen Getränkeautomaten. Nicht, das ich Szloti gehabt hätte…

Flug Nr. 4: Wien – Brüssel
Es ist zwar sehr spannend, mal eine Enteismaschine in Aktion zu sehen, aber auch sehr Zeitaufwändig. Deshalb hat mein Flieger Verspätung. Ich mache mir erstmal nicht so viele Sorgen: Der NY Flieger wird schon vom selben Gate weg gehen, wie ich ankomme. Schmeks. Nichtmal annähernd. Das Gate ist auf der anderen Seite des Flughafens. Eine Distanz, die ich selbst mit dem Puffer nur knapp geschafft hätte. Ich laufe und er wische den Flieger knapp, weil

Flug Nr. 5: Brüssel – NYC JFK
American Airlines ihre Passagiere wie Verbrecher behandelt. Was machen sie in den USA? Und: Wo wohnen sie? Bin ich ja gewöhnt. „Warum fliegen sie über Brüssel?“ hat mich dann doch überfordert. Auf die Frage: „Haben sie ihr Handgepäck einer anderen Person gegeben oder es kurz aus den Aufgen gelassen?“ möchte ich der unfreundlichen Dame ins Gesicht brüllen: Das letzte Mal, als ich mein Gepäck nicht gesehen habe, hab ich es einer Dame geben, die es durch einen Röntgentunnel geschickt hat. VOR ZWEI MINUTEN.
Wien war übrigens das letzte Mal, dass ich mein anderes Gepäcksstück gesehen habe. Das ist nämlich in Brüssel geblieben. Muss ich zu diesem Zeitpunkt hoffen, weil mir die nette Frau am Baggage Service Schalter nicht genau sagen konnte, wo mein Gepäck gerade ist. Es wird mir auf alle Fälle nachgeschickt, wird mir versichert. Sie haben außerdem meine Telefonnummer. Gut, dass mein Akku halb leer und mein Aufladegerät in jenem Rücksack ist. Wenigstens das GPS hab ich – dank Tip von Ili – ins Handgepäck gepackt.

Flug Nr. 6: NYC LaGua – Detroit
Ich bekomme zwei Tickets. Das eine sagt: Detroit Arrivaltime 6:55. Das andere sagt: Boardingtime to LAX: 6:55. Sympatisch, aber machbar. Würde der erste sein 6:55 versprechen halten: Weil ein Flieger von irgenwo zu spät ist, können die Reisenden nach Fort Lauderdale nicht rechtzeitig fliegen. Weil der Flieger nach Fort Lauderdale vom selben Gate geht, wie der nach Detroit, ist mein Flug nach Detroit verspätet. Er landet dann an einem anderen Gate (hätte auch nicht früher passieren können?) Wir beginnen zu boarden, fünf Minuten nachdem der Flieger eigetlich schon in der Luft sein sollte. Diese Stewardes kann im Gegensatz zur Polnischen sagen, wo mein nächster Flieger geht.

Update:

Flug Nr. 7: Detroit – LAX
Langsam beginne ich, froh zu sein, dass Flüge sich verspäten. Nachdem ich von der fReundlichen Stewardes im letzten Flieger erfahren habe, dass dieser Flug auch Verspätung hat, bin ich etwas entspannter. Ich schnlendere zum Gate C11, wo mein Flieger weggehen sollte. Dort sagt man gerade einen Gatechange durch: Mein Flieger geht von Gate C5. Ich gehe dahin und frage zur Sicherheit noch rumstehende Reisende. Der Dialog:
Ich: Ist das der Flieger nach LA?
Sie: Ja.
Ich: Wann ist die neue Abflugzeit?
Sie: um 8.
Er: Hoffentlich. Der Flieger ist gerade angekommen und sie putzen ihn noch.
Ich: Ich bin froh, dass der Flieger Verspätung hat, sonst hätte ich ihn nicht mehr erwischt, mein Flieger aus New York hatte auch Verspätung.
Er: Oh. Der Flieger nach LA kommt gerade aus New York.

Update 2:
Der Captain hat gerade durchgesagt, warum das Flugzeug dann nochmal so lange am Boden gestanden ist: Die Bodencrew hat das mit dem Gatechange nicht so mitbekommen und hat das falsche Gepäck in den Flieger gefüllt.
Ich hasse Fluggesellschaften.

A new beginning

Diesmal ist der Titel von Good Charlotte geklaut. Macht aber auch nix. Noch sitze ich ja auf meinem Sofa. Neues Jahr, neue Abenteuer in Wooster, Ohio und den anderen 49 Staaten. Es war schön, da zu sein. Wenn du einer von jenen warst, die ich gesehen habe: Ich hätte gerne mehr Zeit für dich gehabt. Sollte ich es gar nicht geschafft habe, dich zu sehen tut mir das leid und ich kann dich nur mit Mai und diesem Blog vertrösten.
Folgendes ist zu erwarten:

In den nächsten 24 Stunden werde ich viermal abheben, landen und rumhetzen. Um genau zu sein:
6:45 Wien-Brüssel (1 1/2 Stunden)
Brüssel-NYC JFK (6-7 Stunden)
NYC JFK – NYC LaGuardia (5 Stunden Zeit für diese Strecke)
NYC LaGua – Detroit (2 Stunden)
Detroit – Los Angeles (5 Stunden)
Und dann ist der Tag noch immer nicht vorbei. In LA ist es nämlich da gerade mal 21:30.

In den darauffolgenden 10 Tagen werde ich nicht nur jede Studio Tour machen, die Los Angeles zu bieten hat. Ich werde auch mit den GenossInnen der Drehbuchgewerkschaft streiken (Wie so vieles, machen die auch das, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Oder von der Linkswende. So, nämlich.) Außerdem werde ich an den Originalschauplätzen einer der größten Serie aller Zeiten die Szenen nachspielen. In einer One Man Show.
Des weiteren mich in den Weiten des Grand Canyon verlieren und bei der Rückfahrt in der Stadt in der Wüste Halt machen.

Aber jetzt geht es erstmal ins Abenteuer 4:10 Tagwache.

Wir sind eure Hauptstadt, ihr Bauern.

Mit Tränen in den Augen stand der sonst so emotionslose Texaner neben dem Tourguide in den Heiligen Hallen der Demokratie und lauschte der fünfundzwanzigsten Geschichte über einen tapferen Congressabgeordneten und Veteranen. Selbst der frühere High School Football Coach und jetzige Congress Tourguide gab zu, dass mit diesem amerikanischen Helden zu sprechen ihm Gänsehaut bereitete. („Right“ platzte es aus dem Texaner mit kräftiger, aber vor Rührung zitternder Stimme heraus). In Washington ist man stolz. Washington ist Amerika und Demokratie. Washington ist Stärke und Militär. Washington ist Weisheit und Ruhe.
Nach nur zwei Tagen in Washington finde ich es auch gar nicht mehr absurd, dass hier in der Lobby des Marriott Renaissance Hotels (1) lauter Uniformierte rumlaufen, weil die gerade einen Ball haben. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich in eine Militärspezialführung geraten bin, als ich heute Vormittag statt langweiligen Vorträgen zu lauschen, das Capitol besucht habe. Nachdem drei meiner Mitgeführten ehemalige oder dienende Militärs waren, hat der Tourguide die Führung umgewidmet. Die obligatorische „Thanks for serving our country. We are free because you go abroad and fight for freedom. While we are the ones who lay back and enjoy the freedom, you fight for it. You are the reason, we are the greatest coutry in the world. You freed us from British suppression (2), you freed the world in World War II and you keep us free. Every day. Thank you.“ Es ist nicht das erste Mal, dass ich diese oder eine ähnliche Rede gehört habe. Tatsächlich gehen sogar Amis auf Uniformierte zu und bedanken sich. Einfach so. Auf offener Straße.
Hab ich erwähnt, dass ich mich neulich dabei erwischt habe, dass sich meine Lippen zu Star Sprangled Banner bewegt haben?
God bless you and your family and may god bless the United States of America.

(1) In dieser bescheidenen Herberge residiere ich gerade. 4 Pölster zieren mein Bett und ich bekomme Erbeeren zum Frühstück. Im Dezember.
(2) Schon ein bissl nachtragend.

Kinder, wie die Zeit vergeht

Im Hochsommer bin ich gekommen und so hat es ausgesehen.

So jung bin ich gewesen:

Und 5 Monate später ist Wooster ein Winterwonderland. In drei Tagen geht es zurück nach Wien. Nicht auf direktem Wege wohlgemerkt. Die Reise führt über Washington, D.C. (12.-16.12.) und New York (16.-20.12.) und endet um 12 Uhr und ein bisschenwas in Wien. Und wieder sitze ich auf einem Sofa. Wieder eine Erinnerung mit Clemens USA Aufenthalt. Ich weiß, dass ich mir keine Hoffnungen machen kann, dass Schwechat zu Weihanchten wie der Flughafen in „Love Actually“ ist. Das weiß ich, weil ich vor 2 Jahren Clemens abgeholt hab.

Und jetzt sieht es so aus Winterwonderland:





The coldest winter I ever spent…

…was a summer in San Francisco. (Mark Twain)

Tatsächlich ist es hier nicht besonders warm. Kein Grund für mich, nicht zu schwitzen (-> Hügel), aber immerhin angenehmer als die 110% Luftfeuchtigkeit in NYC. San Francisco ist ok. Ok, aber (noch) nicht umwerfend. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich meine Abende eher hier in der Jungendherberge verbringe, weil mein Knöchel recht angeschlagen ist und außerdem ist es schwer sein eigener Wingman zu sein 🙂 (Haaaaave you met: Yussi…)

Abgesehen vom Wetter, fallen zwei Dinge auf: San Francisco ist kulinarisch ein Traum – vor allem was Vielfalt angeht. Und San Francisco ist schwulesbisch. Rund 10% der Bevölkerung geben an homosexuell zu sein und das macht dann doch schon einiges aus. In jedem Buchgeschäft ist ein eigenes Regal mit LBG Literatur, in den Straßenbahnen sind Werbungen gegen Rauchen mit Zielgruppe LBG (When did smoking became a part of us. Mit einer Zigarette statt dem orangen Streifen der Regenbogenfahne) und für eine Hilfsorganisation für vergewaltigte Männer (I thought he was a great guy – until he raped me).
Kulinarisch reicht der Ramen von Fisch ( href=“http://en.wikipedia.org/wiki/Clam_chowder“ Clam Chowder – natürlich nur in der original Sauerteigbrotschüssel) über Burritos bis Burger und Italienisch und Chinesisch und alles.

A pros pros Kulinarisch: Ghiradelli ist der Schokoladenkaiser von San Francisco. Abgesehen davon, dass ich bei ihm das beste Toffee meines Lebens gegessen hab, hab ich dort auch Coke Blak (sic) getrunken. Schmeckt….wie Cola und dann Kaffeesirup – oder umgekehrt.