This blog is mostly written in German. To learn more about the book check out www.echoprinzip.at/english . ×

What I’ll miss

It is obvious that I will miss a gazillion of awesome people. It is only consequent to praise in this entry only material goods. As always in random order:

Life Saver Sours (Wildberry)
Dr. Pepper Diet
Bagels with Cream Cheese
Reeses
Order at Amazon.com and everywhere else without shippingfees and taxes (and the weak dollar)
Streamed TV-Shows on the broadcasting homepagese and hulu
In general: unlimited use of the internet. As in: Google Streetview, Movie Times,…
Netflix
Good medium Steaks
Wrtiing Center
Free cultural events on campus
The (mostly theoretical) possibility to watch a good NHL, NBA, NFL, MLA game live
The saturday afternoon in front of the TV watching three NFL games in a row
Unknown cities in close proximity
The fact that Lowry does my groceries and cooks for me three times a day
Smokefree bars
Taco Bell
Good Burritos
Bagpipes (only sometimes)
Marching Band
Scotspride
Playing ice hockey
Gallows Milkshakes
Hashbrowns

Wie es hier weitergeht…

Ich verließ Wooster. Das sollte schon durchgedrungen sein. Um genau zu sein, bin ich heute nach 16 stündiger Reise in Wien angekommen.

Mit dem Abenteuer wie mit dem Blog ist es damit aber noch lange nicht vorbei.

Und dann? Dann heißt es, sich wieder in Österreich einzuleben. Nachdem ich einige raunzerte Standardpostings gelesen habe, könnte das schwerer sein, als gedacht. Schwerer, als umgekehrt, sogar? Ich werde es herausfinden. Und ich werde hier davon berichten.

Auf der Strecke

Nachdem ich schon in der Luft und auf dem motorisierten Landweg nach New York gekommen bin, war die letzte logische Konsequenz, mit dem Zug zu fahren. Zug und USA gehen ja im Allgemeinen nicht so gut zusammen. Das Problem ist, wie der Beitrag zeigen wird, ein klassisches Henne-Ei Problem. Nachdem niemand mit dem Zug fährt, gibt es täglich nur einen Zug von New York. Und der kommt eigentlich von Chicago. Nachdem er in Chicago zu einer vernünftigen Zeit losfährt und in NY zu einer vernünftigen Zeit ankommt, ist er in Cleveland um 6 Uhr früh. Er braucht außerdem 4 Stunden länger, als die durchschnittliche Autoreise. Das liegt daran, dass er, sobald ein Wohnhaus nur in Riechweite der Strecke liegt, mit 20 km/h durchschleicht. Gut für die AnrainerInnen, schlecht für die Reisenden. Nachdem nur ein Zug täglich und zu einer unheiligen Zeit von Cleveland nach NY gehrt, fährt niemand mit dem Zug. Dementsprechend ist auch die Station in Cleveland eher klein. Neben rund 40 Warteplätzen stehen ein Getränkeautomat und ein Snackautomat, der außer Betrieb ist. Dafür werden Taschen eingecheckt. Bis zu drei Stück darf man abgeben und muss sich nicht weiter darum kümmern. Dabei wäre in den Wagons genug Platz. Die Großraumwagen haben eine große Gepäckablage. Die Sitze sind breiter als in unserer ersten Klasse und sind extra weit auseinander, dass sie sogar zum Schlafen bequem zurückgelehnt werden können, wohne den Hintermenschen zu stören.
Über jedem Sitz zeigt ein Schild, wann die Person aussteigt, damit sie zur Not vom Schaffner aufgeweckt werden kann. Der weiß nämlich genau, wie viele Leute pro Station aus und einsteigen. Außerdem entspricht er dem, was ich mir als Kind unter einem Zugbegleiter vorgestellt habe: Eine Person, die den Zug begleitet. Regelmäßig geht er durch und sagt, wie lange wir noch zur nächsten Station fahren (die Schilder über den sitzen helfen ihm dabei, die betroffenen Passagiere anzusprechen).
Die Kommunikation mit der Bodencrew (es ist anzunehmen, dass die Wartung der Schinen ausgelagert ist) funktioniert allerdings nicht so gut: Kurz vor Syracuse kommt der Zug zum stehen. Der freundliche Schaffner geht durch und erklärt, dass Bauarbeiten auf der Strecke dazu führen, dass sie unerwarteterweise eingleisig geführt ist. Wir müssen also auf einen Güterzug warten. Ab Albany sollten wir aber wieder on schuelde sein. „Die haben seit 20 Jahren nicht nach 11 Uhr gearbeitet“ fügt er leise hinzu.

Gegen drei Nachmittag zieht sich die Fahrt schon ein wenig. Das Hudson Tal ist zwar spektakulär, vor allem bei Sonnenuntergang, aber 12 Stunden ohne Frischluft ist doch eher dröge. Ein überteuertes HotDog zum späten Mittagessen, eine heulende Sitznachbarin im Nacken später und gute 40 Minuten Verspätet erreiche ich New York. Das Gepäck lasse ich eingecheckt, das kann man nämlcih 48 Stunden lang machen. Ob es eine gute Idee war, ergo heute noch da ist, werde ich bald herausfinden.
Fazit: Amtrack fahren macht Spaß und ist bequem und in einem ÖBN Zug hätte ich es 12 Stunden lang wahrscheinlich noch weniger ausgehalten. Aber ein halber Tag Zugfahren ist einfach doch ein bisschen zu viel des Guten.

„A class to remember, a weekend you’ll never forget“


ist der Slogan des Wochenendes, an dem der Campus ganz den Seniors (1) gehört. Am Samstag Vormittag sind die letzten Studierenden, die nichts mit der Graduation zu tun haben, nach Hause aufgebrochen. Schon an den Tagen davor waren am ganzen Campus Autos illegal vor Studierendenheimen geparkt, den Kofferraum weit geöffnet und mit Kühlschränken, Büchern, Lampen gefüllt. Am Samstag Abend gibt es Shuttles zu den Bars in Downtown und Gratis Pizza nach Mitternacht, am Sonntag Abend ist das letzte Konzert des Symphonieorchesters gemeinsam mit der Jazzband des Colleges und danach heißt es: Party mit den Eltern. Gratis Bier und Wein, die Euphorie, dass das Kind endlich den Uniabschluss hat und die Erinnerungen an die eigene Collegezeit führen zu einem unschönen Bild von erwachsenen Rauschzuständen. Auch die Seniors lassen sich in ihrer letzten Nacht als Collegestudierende gehen. „Graduation is at 10 a.m. tomorrow. You have to be at 9 a.m. in the PEC to line up“ steht streng auf den Wasserflaschen.
Sie sind alle da. Insgesamt sind nur eine handvoll Seniors nicht zur Graduation erschienen, die meisten davon, weil sie schon früh abgeschlossen haben und berufliche Verpflichtungen haben. Pünktlich um 10 Uhr stimmt die Dudelsackband ihr Lied an. Ihnen folgen rund 400 aufgeregte Seniors. Sie alle tragen schwarze Kutten und viereckige Hüte. Die Turnhalle, in die die Veranstaltung wegen Regen verschoben worden ist, ist zum bersten mit stolzen Eltern voll. Nach den Studierenden ziehen die ProfessorInnen ein. Sie sind wesentlich bunter. Der PhD erlaubt dazu, eine schöne Robe zu erwerben. Außerdem trägt jede/r eine Schärpe mit den Farben seiner/ihrer Alma Mater. Als letztes ziehen, angeführt vom College-Präsidenten, die FestrednerInnen ein.
Der Präsident spricht als erstes. Er lockert die Stimmung mit einer Stand-Up Nummer auf. „Welcome all of you, who are here today, graduating with magna cum laude, summa cum laude, cum laude or Thank laude.“ Für ihn war es das erste Jahr und er zieht Bilanz. „I know who you are and if you think, you will recieve a diploma tonight, well….then you’re crazy“ sagt er in Richung Zeitungsredaktion, die die Aprilausgabe mit „Präsident wird Mitglied in Studentenverbindung“ getitelt hatte.
Dann liest er die Namen jener, die besondere Auszeichnungen erhalten haben. Unter ihnen beide studentischen RednerInnen. Sie sprechen darüber, dass das Collegeleben, wie ein „Choose you own Adventure“ Buch ist. Die Zeremonie vollendet ihre erste Stunde mit den Reden von drei GastrednerInnen, die vom College mit einem honoris causa ausgezeichnet werden. Ersterer ist Pazifist und BürgerInnenrechtler in der Zeit MLKs, die zweite Intelektuelle. Der dritte ist Journalist und Buchautor, der Assistent von Nelson Mandela nach dessen Freilassung war. Er eröffnet seine 20 minütige Rede mit dem Kommentar, dass die besten Abschlussreden kurz sind. Dann endlich präsentiert der Vizepräsident dem Präsidenten die Absolventen des Bachelor of Arts. Jede einzelne Person wird in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen und die Graduation entwickelt sich zu einem Beliebtheitswettbewerb (was natürlich niemand zugeben will). Die Mitglieder der Internationalen Mafia gewinnen diesen Wettbewerb aus dem einfachen Grund, dass die meisten internationalen Studierenden über den Sommer am Campus arbeiten und nicht nach Hause fahren.
Nach einer weiteren Stunde ist das Spektakel vorbei. Der Präsident fordert die Studierenden auf, ihre Pommel jetzt von rechts nach links zu legen. Die Präsidentin des Alumni Verbandes darf einen 10 minütige Spendenaufruf proklamieren, um sie mit „Look back, give back and come back“ zu verabschieden. Es ist das letzte Mal für lange Zeit, dass die Studierenden und ich die Dudelsäcke hören werden, unter deren Leitung sie den Saal verlassen. Die nächsten Stunden werden damit verbracht, die Zimmer zu räumen und sich von den Menschen zu verabschieden, mit denen man die letzten vier oder auch nur ein Jahr seines Lebens verbracht hat. Es werden Autos illegal geparkt und Kühlschränke geschleppt, Tränen vergossen und versichert, dass wir uns sicher in Europa wiedersehen werden. A place to remember, a year I’ll never forget.

—–
(1) Seniors ist die Bezeichnung für den Abschlussjahrgang. Freshmen heißen die Kids im ersten Jahr, Sophomores im zweiten und Juniors im dritten.

Thank you

In random order:

Thank you, Marie and Marcella for being my family for a year, with all the ups and downs.
Thank you, Scott, for being my first studentfriend
Thank you, Sam not only for the strange noises you make
Thank you, Lindsey, your energy and madness is my pleassure
Thank you, Jen for showing me how fast you can learn a foreign language
Thank you, Clint for your dry comments, rare but perfectly timed
Thank you, Steven for bringing live into Suite B
Thank you, Hanna for reviving Suite F
Thank you, German Suite People for showing up when you did
Thank you, Kel for liking me, I would live in fear having you as an enemy
Thank you, Sean and Andrew for giving me a socialist home in ohio
Thank you, rest of the Gallows&Co. for let me have lunch with you
Thank you, Ice Hockey Team for being patient and leting me play with the big boys
Thank you, Elena, Ben and Marcus for being on the noob team with me
Thank you, Jordan for keeping the door and the container open
Thank you, Dylan for being hilarious without even knowing
Thank you, Amanda for being fabulous
Thank you, Jacob being the first nice republican I know
Thank you, Radiopeople for leting me on air
Thank you, Elise and Erin for an amazing Literaturzeitschrift
Thank you, Alex for driving me whenever I called
Thank you, Nina for puting a smile on my face at 9am in the winter
Thank you, Missi and Kaylee for being RAs and funny
Thank you, Heather, always being a pleasure chatting with you
Thank you, Mareike for always taking care of me. I learned a lot just by listening.
Thank you, Beth, there’s always something to laugth with you. your imperfection makes you a perfect rolemodel for me.
Thank you, Angie und Bas for being two of the coolest PoliSci people and best PoliSci profs I know
Thank you, Katie for a short but great movie marathon
Thank you, Bertelsman for giving me the oportunity to fly out to Washington and meet great people
Thank you, Phil and Lauren for adopting me as your gueststudent. You made my american experience perfect
Thank you, couchsurfers (Rob, Christine, Katrina, Jennifer,…), who let me stay and hosted me when I was away from awayhome.
Thank you, all those, who waited for me back home. Be it Mama or Sylvia or Ili or Clemens or Georg or, or.
Thank you, all who I forgot to mention, I never will forget you.

no one says it better, than Reinhard Mey:

Ich der den Hut vor keinem zieht,
vor keinem Herren niederkniet
und dessen Nacken nicht lernt sich zu neigen.
Ich komm, weil ich dir sagen will,
Dein Beispiel macht mich klein und still
und bringt mein freches Lästern mal zum Schweigen.
Die Kinder hängen an Dir dran,
keins das allein auskommen kann,
ich seh Dich aus der kleinen Herde ragen.
Mißliebige Blicke manchmal
sie sind nicht so genannt normal
laß mich für die sprachlosen Münder sagen . . .
Hab Dank für deine Zeit.
Hab Dank für deine Freundlichkeit,
für die Arbeit deiner Hände,
für den Mut der Wiederstände
überwindet, und alle Engstirnigkeit.

Prom & Vermischtes 4

Wiener Schmäh
In Toronto hab ich unter anderen eine Wiener Couchsurferin getroffen. Sie kam gerade aus Montreal, wo sie für 8 Monate studiert hat. Zwar könne sie sich vorstellen, in Montreal zu leben, aber nach 8 Monaten ginge ihr der Wiener Schmäh schon ab. Das hat mich nachdenklich gestimmt. Was ist denn genau dieser „Wiener Schmäh“?
„Wir brauchen eine Gesundheitspolitik in diesem Land, und keine autistische Gesundheitsministerin“ – Schmäh
„Schiebt Euch die sauteuren Betonhäusln in den Häupl!“ – Geh, Schmäh.

Wedding Shower
In diesem Augenblick findet in der Lounge meines Studiheims eine Wedding Shower statt. Das kennt man sonst nur aus Filmen (1): Junge Menschen sitzen mit alten Menschen in einem Raum. In einem Kreis muss man sagen. Es werden Ice Breaker Spiele gespielt. Es wird gegessen. Das Paar (beide 22 und gerade dabei das College abzuschießen) sitzt auch im Kreis, aber irgendwie ist es trotz Kreisform gelungen, sie ins Rampenlicht zu rücken. Nach Essen und Spielen werden Geschenke ausgepackt. Das Paar darf abwechselnd ein Geschenk aufmachen. Natürlich wird vorher gefragt, von wem es ist. Als das Geschenk ausgepackt wird, werden große Augen gemacht. Ein Kochtopf! Vielen Dank! Im Gegensatz zu österreichischen Geburtstagen, bei denen die große Augen gespielt sind und in 90% der Fälle sagen: Was soll ich mit dem Scheiß? ist das Paar tatsächlich froh über einen Kochtopf. Es gibt eine Liste. Damit nicht jeder einen Kochtopf schenkt. Und schließlich zieht das Paar ja zusammen, deshalb ist so ein Kochtopf ja ganz brauchbar.


Prom
Ich hab ja auch versprochen vom Prom zu erzählen. Prom, für alle amerikanischungeblideten, ist ein Schulball, aber ein Prom ist viel mehr. Es ist das Spektakel des Jahres. Und es war spektatkulär, aber nur kurz. Wir waren nämlich nicht beim eigentlichen Prom, sondern nur beim Elternteil des Proms. Der sogenannte Grand March. Bei der Einfahrt kommen wir neben einem schicken Auto zu stehen, in dem ein aufgeregter, pickeliger Teeny mit seinem aufgeregtem, überschmikten Date sitzt. Sie werden Valet geparkt. Wir müssen zu Fuß rein. In der High School herrscht dann furchtbare Aufregung. Überall aufgeregte Eltern mit aufgeregten, pickeligen mit seinem aufgeregtem überschminktem Date. Die Kleider, die die Teenager tragen kosten alle nicht weniger als 300 Dollar. Kleidergeschäfte im ganzen Land haben in den letzen Wochen damit geworben, dass sie garantiert ein Kleid nur einmal pro Schule verkaufen. Mindestens die Hälfte der jungen Frauen war mindestens 3 Monate davor täglich im Solarium und hat sich die Zähne bleichen lassen. Die aufgeregten Jungmänner haben noch nasse Haare, weil sie viel zu spät aus der Dusche gekommen sind. Vielleicht ist Wet Look auch in, ich hab schon lang nicht mehr US Weekly gelesen.
Das Audiorium ist gesteckt voll mit Eltern und jüngeren Schwestern, die wünschten, sie wären schon erwachsen. Die Bühne ist der Versuch, eine Skyline nachzuahmen. Die Lichterkette, die die Zeichenlehrerin noch schnell bei Walmart gekauft hat, wurde zu einer Brookly Bridge geformt. Ein Spot strahlt auf die Bühne. „Miss Jenny Miller is accompanied by John Meyer“. Das Paar tritt auf die Bühne. Zuerst der Beliebtheitstest: Wieviele Menschen jubeln? Dann ein Foto links, ein Foto rechts. Die Mütter im Publikum spulen einen der folgenden Sprüche nach dem Zufallsprinzip ab: „Look at her, you sure looks like a superstar“; „Ohhh, how pretty is she“; „Doesn’t she look cute in this dress? Gorgeous!“; „Look at the little superstar up there“; „She is just stunning. She is so gorgeous! Beautyful!.
Das geht 50 Paare lang so. Auch dabei: Die beiden Jungs, die gerade bei der Army sind. Sie tragen ihre Uniformen zum Prom.
Für uns ist es an dieser Stelle vorbei. Die Eltern ziehen ab. Die Kinder haben derweil im Turnsaal (der, wie man es aus den Filmen kennt, dekoriert ist – Skylinemotiv) ein Abendessen. Danach ist der Tanz und um eins verstreuen sich die Kinder in alle Himmelsrichtungen, um After-Prom Parties zu feiern.

Fotos von zwei der drei Beiträge kommen wohl erst, wenn ich in Wien bin. Das Kabel ist schon weggepackt. Wer ein Video von einem Grand March sehen will (nicht dem an der Dalton High), YouTube hat einige.

(1) Leider hab ich die großartige Bridal Shower Szene aus How I met your mother gerade nicht auf Youtube gefunden.

Oh Canada, Our native home and land

Ich war ja fast versucht zu glauben, Kanada sei normal. Tatsächlich begrüßen mich Kilometerangaben auf der Autobahn. Diesen Gedanken hab ich aber schnell wieder revidiert, als ich bemerkt hab, dass ich auf dem Queen Elisabeth Highway unterwegs bin. Metrisches System gegen konstitutionelle Monarchie – das nenn ich Brutalität.
In Toronto angekommen fällt vor allem eines auf: Es ist in den 80ern stecken geblieben. Skater und Rollerblader überall, Friedliches Zusammenleben in einer MultiKulturellen Geselschaft (1) und im Royal Ontario Museum ist gerade eine brandneue Austellung eröffnet worden: Dinosaurier.
In Toronto gibt es genug für drei Tage zu sehen: Der CN Tower, ein überdimensionaler und -teuerter Donauturm, die Hockey Hall of Fame, die leider nicht mehr ist, als eine Ansammlung von Jerseys, Sticks und Pucks (2), das ROM mit Dinos und Darwin, das sonst dem Naturhistorischen Museum nichts nachsteht und dann gibts noch PATH. Die größte (Untergrund)Einkaufshalle der Welt. Unter jedem Hochhaus im gesamten Financialdistrict gibt es eine Halle mit Geschäften und/oder riesigen Lunch-Hallen, die miteinander verbunden sind. Wenn es also regnet kann man sich Kilometer der Stadt unterirdisch und überdacht zurücklegen (wenn man sich auskennt. Ich hab mich nicht getraut, weil ich mich sicher verlaufen hätte).
Sehenswert ist außerdem noch die Uni, die auch verrät, dass Canada britisch ist. Die BritInnen nennen ihre Studiheime nämlich College und auch wenn Carina mit das schon duzende Male erklärt hat, versteh ich noch immer nicht genau, was das britische College Konzept ist.

Was sonst noch über Kanada zu sagen ist: Zwar gibt es eine Separatistenbewegung in Quebec, aber anders als jede andere Seperatistenbewegung weltweit haben die nichtmal eine gscheite Terrororganisation. Marie, meine frankokanadische Kollegin besteht darauf, dass es eine gibt, die aber nicht besonders aktiv ist. Good for you, wie der Amerikaner sagt.

Übrigens ist dies mein 100ster Blogeintrag!

(1) Das tut den 80ern vielleicht ein bisschen unrecht
(2) Böse Zungen mögen behaupten, dass Hockey nicht mehr zu bieten hat. Dem kann ich nur erwiedern….äh….

Sky Mall und Urban Outfitters

Wer kennt sie nicht, die Werbebeilagen in der Wochenend-Presse, die auf so elegante Weise so unnütze und/oder alltägliche Dinge für unverschämt viel Geld anpreisen? Der Aufladkabelorganisator für 150 Euro? Der Weindekanter für 50,-? Das Richtmikrophon für 200 Euro?
Diesen Katalog für Menschen, die zuviel Geld und schon alles haben, gibt es natürlich auch in den USA. Natürlich ist der hier wesentlich bombastischer. Er heißt „Sky Mall“ und wird passenderweise im Flieger aufgelegt. Auf rund 200 Seiten findet man alle großartigen Dinge und noch mehr. Für jeden Geschmack ist was dabei. Für den/die iPod LiebhaberIn, die eine Dual Charching Station (plus Speakers) für 150 Dollar oder einen One-Touch Any-Media iPod Uploader für 200 erweben kann. Auch für die Geeks ist was dabei: Das Lord of the Rings Schachbrett für schlappe 500 Dollar oder den Ring für außerordentlich günstige 70 Dollar. Auch für das Kind, das schon alles hat, ist gesorgt: Zauberstäbe von Harry bis Voldemort oder Lucius Malfoys Gehstock? Sky Mall hat es!

Das Pendant zu Sky Mall für junge, urbane, hippe Mensche ist absolut Urban Outfitters. Der einzige Unterschied: Die Preise sind im Verhältnis zur Zielgruppe (ich) zwar noch immer absurd, aber leistbar und der „WILL-ICH-ALLES-KAUFEN“ Faktor ist enorm. Eigentlich ist Urban Outfitters ja ein Kleidungsgeschäft mit großartigen, aber überteuerten T-Shirts. Da findet das BoBo Herz alles, was aus den 80ern stammt. In Urban Outfitters macht es plötzlich Sinn, ein Terminator oder Teenage Mutant Ninja/Hero Turtles T-Shirt für 30 Dollar zu kaufen, das so verwaschen aussieht, dass es wirklich aus den 80ern stammen könnte. Ganz der Bobo Kultur entsprechend, gibt es auch aktuelle politische T-Shirts, die inhaltlich nicht über „Bill for First Lady“ hinausgehen. (1)
Aber damit hört das Einkaufserlebnis nicht auf (die coole, von einem DJ Live gesampelte Hintergrundmusik brauche ich nicht zu erwähnen). Die wahre Attraktion den Geschäften, die auch mal in alten Kirchen untergebracht sind, und ihre Produkte immer auf 60er/70er Möbelstücken präsentieren (die man wahrscheinlich auch kaufen kann), sind die Gimmiks. Wer will kein Guitar Hero Trick&Tronik haben? Wer würde zu einem Finger Drum Set nein sagen?
Bobos müssen keine Angst um ihren intelektuellen Ruf haben, wenn sie bei UO einkaufen gehen. Es gibt auch Bücher. Wiederum reichen die Bücher von lustig, über „lustig“ bis „politisch“. Kategorie 1: What’s your Poo Telling you; Kategore 2: Where’s Dildo?; Kategorie 3: How to win a fight with a liberal (auch in der „conservative“ Version erhältlich). Natürlich darf auch das Haschbuch nicht fehlen, wenn man die Zielgruppe bedienen will.

Wenn man BoBos kennt, überascht es auch nicht, dass sie sich über den ersten Teil meines Beitrags lustig machen: Sky Maul

Disclaimer: Die meisten der Links – vor allem zu Urban Outfitters – sind als Wunschliste zu verstehen, können allerdings nur angenommen werden, wenn die schenkende Person viel zu viel Geld hat.
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(1) Ich bereue noch immer, dass ich vor zwei Jahren nicht das „A – D – G. Now start a band“ T-Shirt, das Seth in einer Episode von O.C. getragen hat, für 30 Dollar gekauft habe.